Der preisgekrönte Roadmovie "Tschick" in einer äußerst verkürzten Ausgabe, die den Regeln zur Verfassung von Texten in einfacher Sprache entspricht. Ab 13. Wer Herrndorfs Roman "Tschick" schätzt, wird sich gegen diese Textausgabe zunächst sträuben. Die Handlung wurde auf ganze 49 äußerst locker gesetzte Seiten eingedampft. Für literarische Differenzierung und liebevolle Figurenzeichnung blieb damit kein Raum. Geboten wird eine magere Handlungswiedergabe, die den Regeln zur Verfassung von Texten in einfacher Sprache entspricht. Also weniger adressiert an leseunwillige Schüler wie z.B. mit der Reihe "short&easy", sondern vorrangig für Menschen mit echtem Handicap konzipiert. Nach Aussage des Verlages lag diese Textfassung Herrndorf mit seiner fortschreitenden Tumorerkrankung und dem einhergehenden Sprachverlust am Herzen. Angenehm fällt auf, dass man versucht hat, die Frische der Dialoge zu retten. Wer von den potenziellen Lesern mit "Schwanzlutscher" oder "Arschbombe" nichts anfangen kann, dem werden die unterstrichenen "Entgleisungen" am Ende erklärt. Für die partiell wachsende Nachfrage(?) an Büchern in einfacher Sprache sollte die Anschaffung erwogen werden. Der Band kommt optisch wesentlich frischer daher als Vergleichbares in diesem Segment.

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Personen: Herrndorf, Wolfgang Lindemann, Andreas

Standort: Hauptstelle

Interessenkreis: Bildung