Andrew begegnet dem Tod täglich, er ist Nachlassverwalter der einsam Verstorbenen. Seine größte Freude sind Ella-Fitzgerald-Platten und seine Modelleisenbahn, bis Peggy in sein Leben tritt. (DR) Andrew arbeitet gerne in seinem Beruf, auch wenn er dadurch täglich an den Tod erinnert wird. Nach einem anstrengenden Tag genießt er den Feierabend mit seiner lieben Gattin Diane und den beiden Kindern - das zumindest denken die Menschen in seinem Umfeld. Die Wahrheit sieht anders aus: Seine kleine Wohnung ist seit Jahren ein Hort für Ella-Fitzgerald-Platten und eine kunstvoll aufgebaute Modelleisenbahn. Die Familie hat er erfunden. Doch die neu eingestellte Peggy bringt frischen Wind in sein Leben. Sie hört zu, stellt die richtigen Fragen und gibt Andrew ein Gefühl der Sicherheit. Dass Peggy mit einem alkoholkranken Mann verheiratet ist und Andrew angeblich eine glückliche Beziehung mit Diane führt, macht alles ein wenig kompliziert. Andrew gelingt es nach und nach, einen neuen Menschen in sein Leben zu lassen und Peggy kann sich nach mehreren Anläufen von ihrem Mann trennen. Dazwischen liegt eine zarte, feinfühlige Entwicklung hinaus aus der Einsamkeit. Der Roman zeichnet mit leisen Tönen, die durchaus humorvoll sind, lebensechte Charaktere. Doch erst durch Vertrauen gelingt eine Weiterentwicklung. Immer wieder möchte man Andrew anfeuern, er möge sich etwas zutrauen. Peggy findet den richtigen Ton und ist eine patente und doch verletzliche Wegbegleiterin des scheuen Mannes, der ein wenig an Don Tillman aus dem "Rosie-Projekt" erinnert. Für jede Bibliothek eine lesenswerte Bereicherung.

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Personen: Roper, Richard